Boxer vom Hammergrund --- VDH/FCI- Zwinger seit 2014
Boxer vom Hammergrund --- VDH/FCI- Zwinger seit 2014

Die Anekodote aus meinem Leben ist so 2006 passiert. Immer wieder erinnere ich mich gern an die Zeit mit Leila zurück und erzähle Freunden und Bekannten von ihr. Nun wird es Zeit die Geschichte hier festzuhalten...

 

Zu der Zeit befand ich mich in meiner Lehre zur Tiermedizinischen Fachangestellten.Wie jede Praxis hatten auch wir Tierschützer im Klientel. Eine Frau davon holte regelmäßig Hunde aus Griechenland und Rumänien zu uns, da sie sonst in den Tötungsstationen wo sie saßen eingeschläfert worden wären.

Wie man als junge, arrangagierte, aber auch noch sehr naive Tierarzthelferin in Spee so ist, wollte auch ich helfen und beitragen eine arme Seele zu retten und bot der Frau meine Hilfe an als Pflegestelle zu agieren, auch mit einem dreibeinigen Hund hätte ich kein Problem sagte ich Spaßeshalber.... Die einzigen Bedingungen die ich stellte wären dass der Hund gegen Ungeziefer behandelt ist, frei von Südkrankheiten und kastriert.

1 Woche später war die Frau wieder in der Praxis und erzählte mir freudig dass der Transport aus Rumänien am nächsten Tag schon eintreffen würde und dort mein Hnd dabei sei. 

Ich wohnte zu der Zeit mit meiner Freundin Mandy und ihrem heutigen Mann in einer WG, Mandy hatte selbst 2 Hunde, ihn hatte meine Begalehündin Biggi.

Nun sollte noch eine 4. Hündin dazu kommen....

Alle warteten wir gespannt bei der Tierschützerin am Tag der Ankunft auf unseren Schützling. Lange ließ der Transport nicht auf sich warten. Der komplette Transporter war mit Boxen mit Hunden vollgestellt, bei der Tirschützerin wurden 8-10 Hunde abgeliefert, danach ging es zur nächsten Adresse. Unter den Hunden war auch unsere Süße. Aus der Box sah uns eine kleine zierliche, fast ausgemergelte, gestromte Hündin an, aber trotz dem was sie sicher erlebt hat mit einem frechen Bellen auf den Lippen. Tatsächlich wurde es eine dreibeinige Hündin- wir nannten sie Leila.

Nach der Übergabe von Leila gingen wir mit dem ganzen Rudel auf die Wiese zum kennenlernen. Leila war von Anfang an eine sehr bestimmte Hündin, die wusste was sie will und was nicht. Auch Susi- die alte Hündin von Mandy hatte Respekt vor ihr, obwohl sich sonst immer die Hunde vor ihr verneigten.

Als wir daheim ankamen stellten wir zu unserm Unmut fest dass Leila Flöhe mitgebracht hatte, man kann sich vorstellen- die Freude unsererseits war groß.... Vier Hunde samt Umgebung behandeln, obwohl wir das vorausgesetzt hatten dass sie behandelt ist- Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser muss man in diesem Fall sagen....

Die Tage gingen ins Land und Leila sah langsam aus wie ein richtiger Hund, nicht mehr so abgekommen.Ich habe keine Ahnung was mit ihr passiert ist, weshalb ihr das Bein fehlte, aber dieser Hund bestach durch sein Durchsetzungsvermögen und uns gegenüber stets gut gelaunt. Wenn man Leila toben und rennen sah hatte man sofort gute Laune. Zu den anderen Hunden war sie jedoch sehr zickig.

Es kam der Tag an dem ich zu Mandy sagte dass ich mir langsam Sorgen machte um unsere "Leil", so nannten wir sie liebevoll. Nach wenigen Wochen der Ankunft ging sie unförmig aus dem Leim. Ich äußerte meine Bedenken dass sie kastriert ist.....

Eine Röntgenaufnahme damals brachte Klarheit- 3 kleine Gerippe waren in Leilas Bauch zu erkennen. wir waren geschockt.... Klar unsere WG war 90 qm2 groß, aber wir hatten bereits 4 Hunde, wie sollte das mit den Welpen werden? Total unvorbereitet.....

 

Bevor ich weiterschreibe hier an dieser Stelle nochmal ein ganz ganz großes Dankeschön an Alexandra Mans- ich kenne sie von den Beagletreffen vom Wendland. Sie hat mich damals total unterstützt, hat für mich Sachspenden gesammelt, dass ich die Welpen gut grosskriege, trotz meines Lehrlngsgehaltes- ich bin dir bis heute wahnsinnig dankbar für deine Hilfe meine Liebe. 

Die letzten Tage nach dem Wissen, dass Leila trächtig ist vergingen schnell. Jetzt war uns auch klar weshalb sie so zickig war und nichts großartig mit den anderen Hunden zutun haben wollte...

Zu uns hatte sie in den wenigen Wochen ein derartig großes Vertrauen aufgebaut, dass sie auch am Tag der Geburt nicht allein sein wollte.

Ich werde nie vergessen, dass es ein Samstag war. Damals arbeitete ich jeden Samstag bis Mittags. Morgens schon hätte man bemerkt, dass Leila anders war als sonst. Ich hab damals noch nicht gewusst, dass man anhand der Temperaturentwicklung den Etwaigen Geburtszeitpunkt ausmachen kann, aber ich wusste dass sie Babys sich an dem Tag auf den Weg machen werden, als ich das Haus verließ.

Gegen 13 Uhr war ich wieder daheim, da lag Leila in den Wehen.

Wir sind bei ihr geblieben, die anderen Hunde allerdings ließen wir außen vor, da Leila ihnen sicher zu verstehen gegeben hätte dass sie sie nicht dabei haben will.

Kurz nachdem ich daheim eingetroffen bin hatte sie den ersten Welpen zur Welt gebracht. Sie ließ sich zwischen jedem Baby 2-3 Stunden Zeit, was durchaus legitim ist.

Wir sind die ganze Geburt über in ihrer Nähe geblieben und haben ihr die nötige Ruhe gegeben und sie hat alles wahnsinnig toll und mit totaler Gelassenheit erledigt.

Am Abend lagen dann da ein schwarzes Mädchen, was farblich gezeichnet war wie ein Rottweiler, sowie zwei gestromte Rüden.

 

Wir haben den Wurf damals in Gemeinschaftsarbeit groß gezogen. Ich bin froh dass es nur 3 waren- unsere Wohnung war im zweiten Stock ohne Balkon oder ähnliches, das Haus stand direkt an der Hauptstraße, hieß wir mussten die kleinen immer einsammeln und mit ihnen mit dem Auto fahren, sollten sie etwas fürs Leben mitbekommen.

Es war eine schöne, wenn auch anstrengende Zeit.

Mein WG-Zimmer war von Anfang an das Welpenzimmer, drin war Teppich verlegt.... Jeder der schon einmal einen Wurf gezogen hat kann sich jetzt sicher vorstellen was das hieß....

Ich habe versucht das Zimmer mit dicker Folie auszulegen und zu verkleben, aber Welpen in ihrem Entdeckerdrang lassen keine Folie an ihrem Platz....

In der 4. Woche bin ich dann aus meinem Zimmer aufs Sofa im Wohnzimmer gezogen... Es roch einfach so wahnsinnig nach Hund und seinen Hinterlassenschaften, trotz dass wir mit dem sauber machen hinterher waren, das selbst ich resignieren musste weiter mit im Zimmer zu wohnen.... Gerade der Urin zog wahnsinnig schön in den Teppich ein.... Heute kann ich lachen und mich wundern wie ich das damals gemacht habe, zu dem Zeitpunkt fand ich das nicht sehr lustig....

 

Die Welpen wuchsen und wuchsen und wir hatten schnell alle an neue Besitzer vermittelt. Hündin Sammy ist in Thalheim bei einer Bekannten geblieben, Rüde Fender nahm eine Tiersrzthelferin aus meiner Parallelklasse, der andere gestromte Rüde ist ins tiefste Erzgebirge gezogen, leider habe ich nie wieder etwas von ihm gehört....

Gerne wüsste ich wie der Papa der Welpen ausgesehen hat und welche Größe er hatte... Leila hatte ein Idealgewicht von 13 Kilo, Rüde Fender erreichte ein Endgewicht von knapp 30Kilo, auch die Hündin blieb nicht so klein wie ihre Mama,es muss wohl ein sehr großer Rüde gewesen sein....

Leila blieb noch einige Zeit bei uns bis sich ein älteres Ehepaar meldete. Im Haushalt lebte bereits ein heller wuschliger Rüde namens Cäsar, er sollte nicht mehr allein sein.

In den ersten Tagen bedrängte der Rüde Leila so derartigst das die Leute kurz davor waren Leila zurück zu bringen, aber dann wurde es besser und die beiden ein Herz und eine Seele.

 

Leider wurde das Glück der beiden Hunde von einer Krankheit des Mannes überschattet und so musste ich mich wieder umschauen nach jemanden geeigneten, wo sie von nun an bis aus Lebensende bleiben kann.

In Thüringen würde ich fündig. Wir haben sie dort an eine ältere Tierarzthelferin vermittelt.

Leider ist auch der Kontakt abgebrochen, was ich sehr schade finde...

 

Leila war damals geschätzte 3 Jahre, wäre jetzt also 13. , es wäre schön nocheinaml was von ihr zu hören, wie es ihr ergangen ist... Vielleicht kennt irgendwer die kleine dreibeinige Leila und kann mir erzählen wie es ihr geht und ob sie noch lebt.

 

Liebe Leila- ich und auch Mandy haben dich nie vergessen, wir danken dir für die Zeit, für die Erfahrungen und für die Liebe, die du stets gegeben hast. In liebevoller Erninnerung werden wir dich stets behalten.

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© Andy Löser

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